Leseliste: 27. Juli 2014 - andere Medien, andere ThemenKalkbrenner, Nazi-Hipster, The New Yorker und Tiefkühlkost in China

Leseliste Juli 2014 final

Die ganze Woche über filtert unsere Redaktion Themen, Trends und Phänomene. Immer sonntags stellen wir hier in der Leseliste Artikel zusammen, die uns positiv aufgefallen sind. Twitter aus, Leselampe an!

##Kalkbrenner in China

Was macht eigentlich Paul Kalkbrenner? Spielen, wie üblich. Wie ein Wahnsinniger, wie üblich. Das Zeit Magazin war mir ihm auf Reisen. Vor allem in China, das allein wäre schon Material genug gewesen für die wirklich gelungene Reportage, aber weil Paul redet wie ein Wasserfall - so steht es im Text -, sprach man in Berlin noch lange weiter. Auch mit seiner Mutter. Der tragende Vergleich „Paul=Berlin“ ist zwar Mumpitz, das episch lange Stück aber mehr als lesenswert.

„Manchmal wacht Kalkbrenner morgens auf und muss erst darüber nachdenken, wo er eigentlich ist. In Shanghai hat er versucht, mit der Keycard aus Ibiza vom Auftritt der vorigen Woche seine Hotelzimmertür zu öffnen.“

Junge aus Ostberlin

Jutebeutel

Jute via Shutterstock

##Nazi-Hipster

Der gute, alte Jutebeutel war Schuld. Da wollte ein Fotograf Neonazis knipsen und sah den Beutel am Arm eines Teilnehmers baumeln. Das kann doch nicht ... doch. Und schon war der „Nipster“ geboren, die Mischung aus Nazi und Hipster. Die Sache war auf den üblichen Kanälen schnell rum, die Rechten klatschen ab und nehmen dankbar die Steilvorlage an. Hannes Soltau konzentriert sich in der Jungle World auf das eigentliche Problem: die Nazis.

„Bei so viel hanebüchenem Unsinn könnte man meinen, dass es angebracht wäre, diese groteske Selbstentblößung mit dankbarem Gelächter aufzunehmen. Stattdessen titelte die Huffington Post „Warum Nipster eine Gefahr sind““.

Der Nipster

The New Yorker

photo credit: squash_blossom via photopin cc

##The New Yorker

Keine Lesetipp im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr ein Hinweis auf das Archiv des New Yorker. Zur Feier der neuen Website hat das Magazin, das zum Condé-Nast-Konzern gehört, alle Texte, die seit 2007 veröffentlicht wurden, online freigegeben, für drei Monate. Eine große Chance zum Stöbern und zum Hervorkramen vermeintlich alter Klassiker. Nach dem Vierteljahr Freiheit verschwindet der Content hinter einer gestaffelten Paywall, ähnlich dem System der *New York Times. Die Redaktion bündelt Texte im wöchentlichen Rhythmus zu so genannten „Sammlungen“, erleichtert einem also das Auffinden von Perlen. Diese Sammlungen gehen außerdem deutlich weiter hin die Vergangenheit zurück

The New Yorker Archive

##Tiefkühl-China

Schocker 1: Die Chinesen mögen Dumplings. Schocker 2: Die Chinesen mögen ihre Dumplings immer öfter tiefgekühlt. Und das - Schocker 3 - ist ein Problem. Denn genauso wie es unsere Welt nicht verkraften würde, wenn jeder Chinese ein Auto hätte, ist die immer populärer werdende Tiefkühlkost eine Herausforderung in Sachen Energieverbrauch, -erzeugung, und -verschwendung. Nicola Twilley erzählt in der New York Times vom Siegeszug der chinesischen Tiefkühlindustrie und schwenkt genau in dem Moment, in dem man ordentlich Appetit bekommen hat, um auf die Folgen der globalen Erderwärmung. Ewiges Eis vs. Pizza. Oder eben Dumplings in China.

„Wir haben hier ein echtes Problem.“

What Do Chinese Dumplings Have to Do With Global Warming

Jessie Ware - Share It AllÄsthetische Popmusik, ja bitte!

Workout mit den Happy MondaysBei The Fit Sessions in Manchester läuft Indie statt Dancetrash