Plattenkritik: Owen Pallett - In ConflictFinal Fantasy ist zurück

In Conflict

Mit seinem zweiten Album „He Poos Clouds“, 2006 auf Tomlab released, setzte der kanadische Geiger, Sänger und Komponist Owen Pallett einen ordentlichen Koffer in die Welt.

Die sehr eigene Mischung aus klassischen Elementen, minimalem Pop und seiner exzellenten Stimme machte ihn umgehend zu einer der führenden Kapitäne der damals noch frischen „Modern Classical“- Szene. 2010 dann streifte er auf „Heartland“ sein Pseudonym endgültig ab, verfestigte aber gleichzeitig seinen Stand auf Deck.

„In Conflict“ wurde zunächst in Island aufgenommen, gänzlich verworfen und nochmals live in Montreal eingespielt. Perfektionisten sind nun mal dickschädlig und das dauert dann etwas länger. Jahre gingen ins Land und Altmeister Brian Eno wurde für Back-Up Vocals, Synths und Gitarre mit an Bord geholt. Somit könnte die Reise schließlich zu einem gelungenen „And lived happily ever after" führen. Und doch ist hier irgendwo ein Leck, das Boot zieht Wasser. Pallets vertraute Stilelemente versuchen vergeblich das Ganze zusammenzuzurren, die ungelenk eingesetzten Electronica-Referenzen hängen schlapp vom Mast und die schwergängigen Progrock-Versatzstücke brechen Löcher in den Rumpf.

Das ist eigentlich ganz schön traurig, Anderen gelingt der Spagat zwischen den Genres auch ohne mit dem Wimpel zu zucken. Mit diesem Schiff jedenfalls gewinnt man keine Regatta.

Owen Pallett, In Conflict, ist bei Domino erschienen.
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