Auf dem Weg: Westlicher Balkan / BosnienEine Kamera, ein Bild und seine Geschichte

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Meine erste Reise in den wilden Südosten Europas. Mai, 2006.

Die Berge bei Nacht durchfahren. Endlose Tunnel durch den Fels führten von Bayern über Österreich nach Slowenien.
Lichterketten im Tunnel warfen Reflektionen auf die Windschutzscheibe, immer im Wechsel mit den funkelnden Sternen am weiten blauen Himmel. Riesige schroffe, schwarze Gipfel flankierten die Autobahn auf dem Weg. Plötzlich wieder hinein in den Tunnel und so ging es weiter bis hin an die kroatische Adria. Kroatien, von dort erinnere ich nur mehr klares Wasser, dass sich in Wellen an schroffen Felsen brach. Alte, verfallene Gemäuer und Banden von Kindern in den Städten. Ansonsten war damals schon der Berliner Friedrichshain unterwegs an der preiswerten Mittelmeerküste. Ach, und Stipe Erceg saß auf einer Bank am Hafen von Split.

Auf der Suche nach dem Abenteuer und auf den Spuren von Anne-Marie Schwarzenbach, ging es bald weiter nach Bosnien.

Und das ist, wie man hier auf dem Foto gut erkennt, eine andere Geschichte. Karge weite Ebenen draußen vorm Autofenster zogen wie auf dem Fernsehschirm vorbei. Irgendwie fühlte man sich auf einmal weit weg von Zuhause. Vielleicht nur wegen der Karl-May-Filme, die hier den Wilden Westen nachstellten. Weiter und weiter ging es durch unwirkliche Landschaften die sich heute meiner Erinnerung entziehen, weiter in den wilden Osten. Inspiriert durch Bücher und voller Begeisterung, lag für mich damals das Abenteuer so nah.

Fabian Zapatka ist Fotograf. Er bereist teils Orte, von denen viele von uns nicht mal wissen, dass es sie gibt. Für Das Filter öffnet er jetzt nach und nach sein Archiv. Ein neues Bild und eine neue Geschichte gibt es jeden Mittwoch, nur hier bei uns.

Letzte Woche war Fabian in San Sebastián.

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