Bericht: Apple kauft Beats AudioNEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNN!

Apple Beats Lead

Dieses Gerücht erregt die Gemüter. Für über drei Milliarden US-Dollar soll Beats Audio an Apple gehen. Das berichtet die Financial Times. Der Deal könnte schon kommende Woche unterschriftsreif sein.

Es gibt Marken, die gut zusammenpassen und dann gibt es Apple und Beats Audio.

Die Kopfhörer-Marke von Dr. Dre (Schießbudenfigur für die glamour shots shots) und Jimmy Iovine (Schwergewicht der Musikindustrie, Chef von Geffen Records und gnadenloser Geschäftsmann) ist ohne Zweifel ein Paradebeispiel dafür, wie man aus Scheiße Gold machen kann, wenn das Marketing-Budget nur groß genug und das Logo einprägsam genug ist. Die Kopfhörer mit dem roten B sind beliebt, fast schon ein Statussymbol. Ein Statussymbol, das sich Beats teuer bezahlen lässt. Entsprechend gut sind die Umsätze. Was den Klang der tragbaren Bulldoggen angeht - so sind sich alle einig, die etwas von Audiotechnik verstehen -, ist die Strategie von Beats Audio jedoch ein epic fail. Wahnsinnig laut, ja, aber vor allem viel zu viel Bass und dann kommt gar nichts mehr. Es ist eine Geschichte, die wir an dieser Stelle schon des öfteren besprochen haben: Wie kann man komprimierte Musik so pimpen, dass sie doch so klingt, als stünde man mitten in der Bassbox.

Doch Bass ist nicht alles.

Beats wurde 2008 gegründet, die ersten fünf Jahre wurden die Kopfhörer in Kooperation mit Monster hergestellt. Jetzt wird selbst produziert. Es gibt viele gut recherchierte Texte darüber, wie der Geschäftsmann Iovine die Macher von Monster über den Tisch zog und sich zahlreiche Patente und anderes Knowhow sicherte, das eigentlich von Monster stammte. Innovation von Dr. Dre und Co? Sieht nicht so aus. Und klingt auch nicht so. Der Smartphone-Hersteller HTC war für einige Jahre Anteilseigner, verkaufte diese jedoch 2013 wieder. Ebenfalls im vergangenen Jahr startete Beats Music, ein Streaming-Service in den USA. Offenbar recht erfolgreich.

##Rdio wäre billiger gewesen

Was will Apple nun mit dieser zwar sehr erfolgreichen, aber in ihrem Image auch sehr festgelegten Marke? Apple übernimmt regelmäßig kleinere Unternehmen, um sich in bestimmten Bereichen besser aufzustellen. Für 3,2 Milliarden US-Doller jedoch hat Apple unseres Wissens nach noch nie einen Zukauf getätigt. Eine offizielle Bestätigung des Deals gibt es noch nicht, auch wenn Dr. Dre kein Problem damit hat, die Korken schon jetzt knallen zu lassen.

Dass Apple am neu aufgestellten Streaming-Dienst Interesse hat, ist nachvollziehbar. Es ist genau das Feld im Musikgeschäft, das von Apple in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt hat und aktuell mit iTunes Radio versucht aufzuarbeiten. Der Service ist bislang jedoch nur in wenigen Ländern verfügbar. Ob so eine Übernahme 3,2 Milliarden wert ist, bleibt fraglich: Rdio wäre billiger gewesen.

Dass Beats-Produkte derweil zukünftig billiger werden, ist nicht zu erwarten. Der Kopfhörer-Markt gilt als lukrativ, die Margen sind enorm. Und seit der Kopfhörer immer mehr zum Accessoire wurde, bei dem es vornehmlich um Style und erst viel später auch um Sound geht (perfekt für Beats), könnte Apple sich nun überlegt haben einerseits die Gewinnspanne gerne auf dem eigenen Konto zu sehen, andererseits aber auch seinen Kunden etwas Frisches anzubieten. Die weißen Ohrstöpsel sind schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Klingen aber immer noch besser und ehrlicher als alles aus dem Beats-Portfolio.

Video: „Reservoir“ von MetronomyFilzstift-Nostalgie

Radio Baby Boom: DT 64Jetzt wäre der 50. Geburtstag