Mix der Woche: CameaBest of Berlin Record Stores

Camea Mix der Woche Juni 2016

Foto: Vitali Gelwich

Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Für diesen hier hat Camea ausschließlich Vinyls aus Berliner Plattenläden in ein hypnotisches, dubbig-düsteres Technoset gegossen.

Wenn Camea im Lineup steht, ist die Nacht zumindest in musikalischer Hinsicht eine sichere Bank. Und da die gebürtig aus Seattle stammende Künstlerin seit einigen Jahren Berlin-Wedding ihr Zuhause nennt, nachdem sie zwischendurch noch in Brooklyn wohnte, kann man sich in aller Regelmäßigkeit von ihr mit auf die Reise nehmen lassen. Ihre hypnotischen Sets mit stetem Hang zur Dunkelheit lassen Raum und Zeit verblassen, ohne sich dabei in belanglos eintönigem Kick-und-Clap-Techno zu verlieren – klassisch, aber geschmackvoll. Deshalb passt sie auch perfekt zu Ellen Aliens Label BPitch Control dem sie seit 2011 angehört, nachdem sie ihr eigenes Minimal-Imprint Clink vorerst auf Eis gelegt hat.

Diesen Mix hat Camea für die Kollegen von der Groove gebastelt: ausschließlich Vinyl, ausschließlich aus den Berliner Record Stores – und ausschließlich elektronische Musik mit viel Stil. Ambient-Einwürfe, Techno mit und ohne Dub, später Deep House, und gemixt, als wären die Titel nur für diese Setlist gemacht. Ein rougher, treibender Mix, der dank Trackauswahl und DJ-Handwerk in Perfektion auch abseits der Tanzflächen wunderbar durchläuft.

Seit ein paar Tagen ist Cameas neue EP „Hello Earth“ draußen – melodischer, dunkler Tech House at its best. Allerdings nicht via BPC, sondern auf ihrem eigenen, neuen Label Neverwhere. Falls sich jemand wundert: Ja, „Neverwhere“ ist auch der Name einer ihrer Singles und Titel ihrer monatlichen Radioshow. Das Thema hat es ihr angetan.

„Hello Earth“ bei iTunes

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