Video: Adi Ulmansky - ChinatownPling-Plong-Sound trifft Winkekatze

Adi Ulmansky hatte man bisher noch gar nicht auf dem Schirm. Das sollte sich ändern, denn die Israelin kann produzieren, singen, rappen – und zwar verdammt gut. Dabei lässt sich ihr Sound kaum einordnen, liegt irgendwo zwischen M.I.A. und FKA Twigs, was zwar schwer vorstellbar, in diesem Fall aber durchweg positiv gemeint ist. Jetzt liefert sie ein Video zu ihrem Track „Chinatown.“ Wir können also mal wieder unsere Vorliebe für kunstvoll animierte Musikvideos kundtun und euch gleichzeitig auf eine Künstlerin aufmerksam machen, von der wir in dies em Jahr hoffentlich noch mehr hören.

Wenn Adi Ulmansky mit ihren türkisblauen Haaren und ihrem Equipment auf der Bühne steht, werden Grimes-Assoziationen wach. Und genau wie Grimes hat auch die Israelin das Produzieren daheim vor dem Laptop gelernt. Nun enthält die Bezeichnung „Bedroom Producer“ schon lange keine Abwertung mehr, sondern heißt im Gegenteil: Wer so schon gut ist, wird wahrscheinlich noch besser.

Davon ist durchaus auszugehen, denn musikalisch scheint Adi Ulmansky noch ein bisschen in der Findungsphase zu sein. Mal rappt sie auf grellen Eletro- und Trap-Sounds, dann schlägt der Brit-R’n’B durch und schließlich tragen einen Pop-Hooks mit Madonna-Autotune nochmal in eine ganz andere Richtung. Aber vielleicht muss sich Adi Ulmansky auch gar nicht mehr finden sondern festigt ihren gänzlich eigenen Stil im Ekletizismus, der trotzdem aus einem Guss kommt.

Bisher stehen auf der Release-Liste der Produzentin aus Tel Aviv nur ein Mixtape („Shit just got real“) und die EP „Hurricane Girl“ aus dem Jahr 2013. Dank der beiden Veröffentlichungen wurde sie Ende 2013 als großer Newcomer für 2014 angesagt. Ein Album blieb allerdings aus. Hoffentlich kommt der erste Longplayer in diesem Jahr. Dass Adi Ulmansky jetzt mit einem Video wieder von sich reden macht, ist zumindest ein gutes Zeichen.

Leseliste: 15. März 2015 - andere Medien, andere ThemenÜber Expats, Handschrift, Stephen Kim und das Shitphone

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