Neue Fitness-Tracker von Jawbone: UP3 und UP MOVEMehr Sensoren, mehr Daten oder auch viel billiger

Jawbone Up 3 lead

Mit zwei neuen Fitness-Trackern will sich Jawbone zukünftig gegen die immer schärfere Konkurrenz wappnen. Das „UP3“ ist eine konsequente Weiterentwicklung der Firmentradition. Der kleine „Move“ hingegen soll den preiswerten Einstieg in die Welt der Selbstoptimierung ermöglichen.

Das UP24 von Jawbone ist ein verlässlicher Datensammler, aggregiert aber nur zwei Arten von Informationen: Schritte und Details zum nächtlichen Schlaf. Den Rest muss man selbst in die Hand nehmen. Damit kann man gut leben, eben weil das Sammeln dieser Daten so verlässlich funktioniert, wirklich zeitgemäß ist es aber nicht mehr. Oder anders formuliert: Die Mitbewerber bieten mitunter deutlich mehr Informationen, haben mehr Sensoren in ihren Geräten, die zum Beispiel auch den Herzschlag messen und ein umfangreicherer Bild der eigenen Aktivität abbilden. Mit dem „UP3“ will Jawbone genau dieses Mehr an Informationen seinen Nutzern auch anbieten. Noch in „diesem Winter“ soll der neue Armreifen erhältlich sein. Konkreter wird Jawbone leider noch nicht. Dafür steht der Preis bereits fest: 179 Euro.

##Die neuen Sensoren
Herzstück des neuen Trackers ist ein Multisensor-System, das aus einem dreiachsigen Beschleunigungssensor, sogenannten Bioimpedanz-Sensoren und außerdem Temperaturmessern besteht, mit dem sowohl die Haut- aber auch die Raumtemperatur erfasst wird. Im Zentrum des neuen Systems steht nun auch bei Jawbone die Erfassung Herzschlags, allerdings anders, als man das bislang kennt. Jawbone will vor allem den Ruhepuls abgreifen und daraus, zusammen mit den anderen Daten, verlässliche Analysen über das persönliche Wohlbefinden ableiten. Der Ruhepuls wird kurz vor dem Aufwachen gemessen und dann über längere Zeiträume kontextualisiert. Auf Wunsch lässt er sich aber auch während des Tages immer wieder messen. Akkurater als bei Smartwatches soll die Messung ohnehin sein. In denen sind durch die Bank optische Sensoren verbaut. Diese Art der Messung ist weniger verlässlich und verbraucht außerdem mehr Strom, schmälert also die Batterieleistung der Geräte. Sagt Jawbone.

Jawbone UP3 02

Die Bioimpedanz-Sensoren im Armband des UP3

Dank der neuen Sensoren-Armee wird auch der Schlaf mit dem Tracker noch besser erfasst. Zukünftig fließt auch die REM-Phase in die Auswertung mit ein, bislang konnte dasBand nur zwischen leichtem und tiefen Schlaf unterscheiden. Was auch schon nützlich war, wenn man diese Informationen überhaupt an sich heranlassen wollte.

Die Sensoren erkennen außerdem automatisch, ob man gerade Sport macht. Bislang musste man das dem Band „mitteilen“. Von Jawbone ist zu hören, dass die Algorithmen dabei zwischen verschiedenen Sportarten unterscheiden können.

Die immer umfangreicheren Informationen werden in einer neuer Version der App aufbereitet, die pünktlich zum Marktstart verfügbar sein soll: für iOS und Android. „Smart Coach“ heißt das Ratgeber-System, dass die Daten auswertet und in praktische Tipps übersetzen wird. Wie praktisch die wirklich sind, lässt sich im Moment noch nicht beurteilen.

Der Prototyp des „UP3“, den ich mir anschauen konnte, ist ziemlich gelungen. Die Konstruktion wirkt robust und auch, dass es jetzt wie eine Armbanduhr angelegt wird, macht Sinn. Der Akku soll sieben Tage halten, „UP3“ ist außerdem bis auf eine Tiefe von zehn Metern wasserfest.

Jawbone Move

##UP Move

Wem das alles zu viel ist und sich dennoch darüber informieren will, wie gut oder schlecht man schläft und sich bewegt, für den ist „Move“ gedacht. Für 50 Euro kommt der kleine Pedometer noch im November in den Handel. In knallbunten Farben und mit einem Clip für Hose, Hemd oder wo auch immer. Extra kaufen muss man Bänder, wenn man „Move“ am Arm tragen möchte. Die sind mit 15 Euro pro Stück natürlich viel zu teuer und auch nicht besonders hübsch. Das Killer-Argument für „Move“ ist, dass es mit einer Knopfzelle betrieben wird, die sechs Monate hält. Kein wöchentliches Aufladen etc. Auch der kleine Fitness-Knubbel kommuniziert mit dem Smartphone, die Daten werden in der Jawbone-App visualisiert.

Jawbone Move 02

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