Leseliste: 24. April 2016 – andere Medien, andere ThemenSuperfood-Hölle, Manga-Übersetzer, Rollstuhlmode und die wahre Geschichte der Oculus Rift

Leseliste 24042016 Startblid

Foto: Magazine im Kiosk via Shutterstock

Man kann nicht alle interessanten Texte finden, die die ganze Woche über publiziert werden, geschweige denn lesen. Immer sonntags stellt die Redaktion an dieser Stelle vier bemerkenswerte Artikel vor, die über unsere Displays geflimmert sind und dabei zum Glück abgespeichert wurden.

Iss doch schön hier LL24042016

Foto: Superfood via Shutterstock

##Iss doch schön hier
Dirk Gieselmann ist eigentlich Redakteur beim Fußball-Magazin 11 Freunde und nicht besonders überzeugt, was sein Aussehen anbetrifft. Das dachte sich wohl auch die Redaktion des Zeit Magazin, die ihn prompt zum „hässlichsten Autoren“ des eigenen Schreiberkaders auserkoren hat (unserer Meinung nach völlig zu Unrecht) und ihn nach Berlin-Mitte schickte, um dort den neuen, hippen Superfood-Laden Daluma auszuchecken. Gieselmanns Exploration in diese grüne Hölle der Extrem-Yoganer, Kalesmoothie-Jünglinge und Crossfit-Anti-Gluteniker ist wohl eines der lesenswertesten Stücke, die bis dato über den hiesigen Superfood-Hype geschrieben wurden. Würde man als stilistisch besonders distinguierte Zeit-Magazin-Redaktion nicht im klirrenden Glashaus sitzen. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört zum bigotten Schizoton 2016 natürlich mit dazu.

In Berlin-Mitte, dem Bullerbü der Besseraussehenden, ist dem Gesundheitssystem ein Gesunderhaltungssystem vorgeschaltet: Gesund zu sein ist hier nicht nur Mittel zum Zweck, es ist ein selbstbezogener Götzenkult.

Iss doch schön hier

Confessions of a Translator LL24042016

Foto: Fliegende Manga-Sterne via Shutterstock

##Aus dem Leben eines Manga-Übersetzers
Wer ein Buch aus Japan, Brasilien oder USA in der deutschen Übersetzung liest, liest auch immer ein Schriftstück des Übersetzers. Jene kluge Menschen, die monatelang im Hintergrund an Zeilen und Sätzen feilen, damit ja ein tolles Leseerlebnis produziert wird, aber in etwa den Popularitätswert eines DHL-Boten genießen, der mal wieder ein Päckchen zu spät geliefert hat. Zack Davisson ist Übersetzer für japanische Mangas und erzählt in seinem Artikel „Confessions of a Manga translator“ von den Herausforderungen seiner Arbeit und wie schwer es sein kann, den richtigen Ton zu finden.

People want a connection. They want to believe it is the actual artist’s words that they react to. Making people cognizant of the translator sets up a barrier between reader and artist. Translators are supposed to be invisible. We are enablers, the babel fish in the ear with no personality or presence of our own. Readers want to think all the translator does is swap words into a different language, substituting “あ” for “a.” But that’s not how translation works. Especially not literary translation. Especially not Japanese to English translation. And especially not manga translation.

Confessions of a Manga translator

Rollstuhlmode LL24042016

Foto: Courtesy of Lucy Jones

##Innovative Rollstuhl-gerechte Mode rockt!
Kaum Copy, viel Konzept steckt hinter dieser innovativen Rollstuhl-gerechten Mode. Entworfen hat sie die talentierte junge Modedesignerin Lucy Jones. Engagiert führte Jones dutzende Gespräche mit Menschen mit Behinderung, um herauszufinden, welche Anforderungen an eine Mode-Kollektion für Rollstuhlfahrer gestellt werden müssen und wo die wirklichen Schwierigkeiten liegen. Viel Schweiß steckt hinter den Entwürfen der ersten Kollektion. Das Geniale an diesem Projekt: alle Schnitte ihrer Kollektion sind kostenlos im Netz zum Download verfügbar. Wie Open Source, Viral-Marketing und Stil für Menschen mit Handicap zusammen gehen, erklärt sie in einem Interview mit i-D.

„Ich denke, dass es eine Abteilung für Rollstuhlfahrer geben sollte, wo man dieselben Looks nur für sitzende Leute kaufen kann.“

Diese junge Modedesignerin entwirft Mode für Rollstuhlfahrer

Oculus Rift LL 24042016

Foto: Oculus Rift im Büro via Shutterstock

##Wie die Oculus Rift wirklich entstand
Das Thema Virtual Reality wird in der Tech-Szene so gehypt, wie zuletzt die Erfindung des Smartphones. Kaum ein Big Player, der nicht auf diesen Geschäftszweig setzt und auf große Umsätze und Gewinne hofft. Durch VR sollen Kino, Werbung, Musikvideos, Gaming und Social Media ein neues Level erreichen und kein Device steht für diese Welle so wie die Oculus Rift, die dieser Tage endlich offiziell erschienen ist. Der Journalist und VR-Experte Peter Rubin hat für die Wired hinter die Kulissen des 2014 von Facebook für zwei Mrd. Dollar übernommenen Unternehmen geguckt und mit den Protagonisten von Oculus gesprochen und darüber wie sie das scheinbar Unmögliche doch möglich gemacht haben.

Not only did the lack of side anchors make the headset shift from side to side, but you felt like Bane during a visit to the optometrist.

The Inside Story of How Oculus Cracked the Impossible Design of VR

Wochenend-WalkmanDiesmal mit Western Skies Motel, Masha Qrella und Lush

Review: iPad Pro 9,7“Groß, jetzt auch in klein