Sportlich gegen die SchreibblockadeAdvertorial: Beauty of Blogging von Tullamore D.E.W.

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Fotos: Offenblen.de

Jeder, der mit dem Schreiben zu tun hat, kennt und fürchtet sie: die Schreibblockade. Das leere Blatt, das sich nicht füllen will, einen in seiner Weißheit angrient oder das sich widerwillig mit holprigen Zeilen schwarz färben lässt, nur damit diese mit Kopfschütteln wieder gelöscht werden. Alles auf Anfang. Tja. Und nun?

Was tun gegen die Verspannungen beim Verbalisieren? Weil wir in der Redaktion dieser Frage nur allzu oft gegenüber stehen, waren wir umso erfreuter, als eine Einladung zu einem Workshop bei uns eintraf, welcher sich mit genau dieser Herausforderung beschäftigen sollte: „Beauty of Blogging“, ein Kreativ-Nachmittag im Berliner Wedding mit Florian Cieslik aus Köln, einer der bekanntesten Köpfe der deutschen Poetry-Slam-Szene und Mitveranstalter des beliebten Events „Reim in Flammen“ im Club Bahnhof Ehrenfeld. Seit fast 20 Jahren steht Florian regelmäßig auf der Bühne und trägt dem Publikum seine poetischen Kreationen – wie diese – vor:

Auch ihn küsst die Muse nicht allmorgendlich, das mit den Schreibblockaden kennt er auch, berichtet er uns: „Wenn ich merke, ich stehe hier gerade an einer Wand, da geht nichts mehr, dann hilft nur eines: ganz raus gehen.“ Und sich einfach noch mal ganz anders dem Thema annähern: Welche Wörter sollen unbedingt in meinem Text – egal ob Poetry-Gedicht oder Reportage oder was auch immer – vorkommen? „Die zehn wichtigsten Begriffe schreibst du dir auf, legst einfach erstmal los und bringst sie einfach mal unter.“

Das sei dann noch nicht der perfekte Text – aber es ist ein Anfang. Eine Aufwärmübung sozusagen. „Komischer Weise machen wir die beim Sport, aber nicht beim Schreiben. Wir sollten das Schreiben aber viel mehr als Sport betrachten“, findet er. Solche Aufwärmübungen präsentiert er uns bei „Beauty of Blogging“ jede Menge: Wir Teilnehmer führen auf seine „Anweisung“ hin Selbstgespräche als fiktive Personen. Wir überzeugen uns gegenseitig mit stichhaltigen Argumenten von teils hanebüchenen Theorien („Hunde sollten stets in Plastiktüten geführt werden“). Wir schreiben gemeinsam Standup-Storys (jeder Teilnehmer ergänzt immer ein Wort), schreiben Elfchen, Haikus und Drei-Wort-Texte. Wir verfassen Nonstop-Texte (Stift ansetzen und nicht wieder loslassen, bis „Ende“ ertönt) und üben uns in Reimen mit achtsilbigen Zeilen, Eminem-Style. Und darin, von eins bis zehn laut zählend immer zarter, lustiger oder böser zu werden. Es kostet etwas Überwindung für den vermeintlich so seriösen Schreiberling, doch schnell wird klar: Das ist ganz witzig, springt man erstmal über seinen Schatten, es tut richtig gut.

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Von der Theorie zur Praxis ging's für die Workshop-Teilnehmer bei „Beauty of Blogging“.

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Einen Rausch erzeugen

Einen Begriff verwendet Florian Cieslik bei diesen Übungen immer wieder: rauschhaft. Wem es gelingt, in klaren Worten und Bildern zu schreiben, dabei gleichzeitig einen Fluss, ja einen Rausch zu erzeugen und dieses mimisch ausdrucksvoll auf die Bühne zu bringen, der hole sich sein Publikum, nehme es mit auf eine Reise, erklärt uns der Profi-Slammer. Das mit der ausdrucksvollen Mimik klappt zwar noch nicht so recht auf Anhieb, als wir zum Schluss des Workshop unsere „Abschlussarbeit“, einen Nonstop-Text über „Berlin am Meer“, vortragen. Dann wären wir ja auch Slammer. Aber das mit dem Fluss, dem Sprachspiel, das geht sich eigentlich schon ganz gut aus. Es fühlt sich gut an, einfach mal drauf los zu schreiben, selbst wenn dabei nur Ulk herauskommt. „Mein Tipp: Öfter mal weg vom erwachsenen Texten“, so Cieslik. Das werden wir beherzigen.

Eingeladen zu diesem inspirierenden Nachmittag hatte uns der irische Whiskey Tullamore D.E.W.. Der dreifach destillierte, besonders milde Vertreter seiner Art aus dem Land von Joyce und Wilde ist seit mehreren Jahren in der hiesigen Poetry-Slam-Szene aktiv, unter anderem bei Kampf der Künste. Dabei ist es ein schöner Usus, dass der Gewinner des Abends eine Flasche Whisk(e)y ausgehändigt bekommt, und sie wird auch immer gleich aufgemacht. Einen Tullamore D.E.W. bekommen alle Workshop-Absolventen am Ende dieses kreativen Tags mit nach Hause. Völlig zurecht: Hier fühlen sich heute alle wie Gewinner.

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