Zwölf Stunden Brian EnoZum „Internationalen Tag gegen Lärm“ ganz viel schlauer Ambient-Sound

Brian Eno

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Historisches Fundstück aus der Hochzeit des Radios.

Brian Eno ist Gott. Nicht der einzige, aber einer der konsistentesten. Ein kluger Kopf, musikalischer Visionär und einer der ganz wenigen Künstler, die sich auch im fortgeschrittenen Alter immer wieder neu erfinden. Einer, der keine Berührungsängste hat, auch mal bewusst danebenhaut und uns - wichtig - immer wieder überrascht. Ein interdisziplinäres Wunderkind, das man nicht auf seine Ambient-Schallplatten wie „Music For Airports“ reduzieren darf, auch wenn die der mit Sicherheit dickste Stahlbetonträger seines Schaffens sind.

Am 12. Februar 1988 widmete der US-amerikanische Radiosender KPFA dem Meister der getupften Zurückhaltung einen ganzen Tag Sendezeit. Zwölf Stunden Brian Eno, über Eno, aber auch mit Eno. Die epische Sendestrecke ist online archiviert und scheint uns am heutigen Tag gegen den Lärm als adäquates Statement. Nicht nur, aber auch weil Eno selbst über mehrere Stunden im Studio des kalifornischen Radiosenders war. Denn Eno ist nicht exzellenter Musiker, sondern auch ein toller Erzähler. Jemand, der gerne über Projekte Auskunft gibt. Auch wenn sie fast schon lapidar erscheinen. Sein 1996 erschienenes Tagebuch zum Beispiel „A Year With Swollen Appendices“ beweist das auf eindrucksvolle Weise.

Und natürlich hat dieses Fundstück auch einen aktuellen Bezug. Nächste Woche erscheint sein neues Album „Someday World“, das er gemeinsam mit Karl Hyde aufgenommen hat. Schon wieder ein großes Werk. Eine Review hierzu folgt.

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