Plattenkritik: Abstract Thought – Hypothetical Situations (Clone Re-Issue)Nächster Halt Detroit

abstract thought

Eine Wiederveröffentlichung im Teil des groß angelegten „Aqualung Series“-Projekts von Clone. Damit Drexciya und Co. der Nachwelt erhalten bleibt.

Ein Tag wie der heutige eignet sich ideal, um sich in die U minus 20 zu setzen und nach etwas längerer Fahrtzeit in Detroit 2003 wieder auszusteigen. Die Tür geht auf, wir steigen aus, bleiben aber gleich im Underground und der Schacht hallt heftig: Techno im reinsten Stile der Stadt, präsent und klar, mystisch und verspielt, mit und ohne Beat, einfach sensationell. „Hypothetical Situations“ läuft, das Album von Gerald Donald und James Marcel Stinson. Die beiden bildeten nicht nur das Kultduo Drexciya, sondern auch das Seitenprojekt Abstract Thought, unter diesem Namen veröffentlichten sie auch dieses sechs Stücke umfassende Album. Es erschien wie gesagt 2003 – Stinson war bereits im Jahr zuvor, viel zu früh, verstorben. Dem Oeuvre Donalds und Stinsons – viele Sachen sind lange vergriffen oder ultrarar, auf Amazon wird eine CD dieses Albums heute für 834 Euro angeboten – hat sich die Rotterdamer Platteninstitution Clone mit dem lang und breit angelegten Re-Issue-Projekt „Aqualung Series“ angenommen: Ambitioniertes Ziel ist, sämtliches Material inklusive der Seitenprojekte wieder neu herauszubringen. Neu gemastert, klingt das Ganze so ungemein knackig, als wäre es tatsächlich 2003 (in meiner verschwommenen Erinnerung ein gutes Jahr). Forward never, backward ever? Ach, was weiß denn schon ich. Hört’s euch an.

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