Gute KartenHOAXmap räumt mit Gerüchten über Flüchtlinge auf

Hoaxmap Lead

Bullshit über Geflüchtete: kartografiert, kategorisiert, widerlegt.

Kein Tag vergeht, ohne dass in der Gerüchteküche des Internets ein ekliger Sud aus Lügen und rechter Hetze gekocht wird: In Paderborn hätten Geflüchtete einen Lidl überfallen, in Holzkirchen sei ein Mädchen vergewaltigt worden, nahe Bielefeld gäbe es teure Handys für Flüchtlinge for free und in Schwerin hätten sie ein Pferd geschlachtet und verspeist.

Gibt’s doch gar nicht? Nee, gibt’s auch nicht.

Aber irgendwer hat es behauptet, und in den einschlägigen sozialen Medien tummeln sich leider genug Menschen, die nur auf solche Meldungen warten und umgehend ihre Verbreitung befeuern. Auch dubiose Nachrichtenseiten und die deutsche Facebook-Seite von „Anonymous“ (die übrigens nichts mit dem wirklichen Anonymous-Kollektiv zu tun hat, sondern vom rechten Hetzer/Verschwörungstheoretiker/KenJebsen-Fan Mario Rönsch betrieben wird) greifen den Quatsch gern auf. Dass es sich in 99 Prozent der Fälle um völligen Blödsinn handelt, geht nicht nur völlig unter, an der Richtigstellung haben die zuvor genannten Multiplikatoren dieser Nachrichten auch gar kein Interesse.

HOAXmap Logo gross

Umso besser, dass es jetzt HOAXmap gibt. Im Zentrum der von Karolin Schwarz initiierten Website steht eine Karte mit derzeit knapp 200 Elementen. Jedes Element beinhaltet ein Gerücht über Geflüchtete oder steht mit Geflüchteten im Zusammenhang und ist am jeweiligen Ort des Nicht-Geschehens platziert. Kategorien sorgen für Übersicht im Lügendschungel: Einbruch, Körperverletzung, Wilderei, Vergewaltigung, Störung der Totenruhe – es wird behauptet was das Stgb hergibt. Außerdem beinhaltet jedes Element einen Link zu einem Zeitungsartikel, in dem das Gerücht widerlegt und der Sachverhalt richtiggestellt wird.
Eine tolle Idee, die man nur unterstützen kann. Ohne es zu ahnen, hat sich die Initiatorin hier möglicherweise einen 24h-Job aufgehalst.

HOAXmap

Viel Sitzfleisch für wenig StarsSo wird die Berlinale 2016

Eine Glamourwelt voller KleingeisterFilmkritik: „Hail, Caesar!“